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Digitaler Fingerabdruck: Markierungsfreie Rückverfolgung vom gefällten Baumstamm bis ins Sägewerk

Laufzeit

01.04.2021 - 30.06.2023

Beschreibung

Ziel ist die Entwicklung und Demonstration eines Verfahrens zur individuellen Rückverfolgung von Baumstämmen bzw. Stammteilen von der Holzernte im Wald bis zum vermessenen Baumstamm im Sägewerk. Das Verfahren soll ohne jegliche Markierung auf dem Holz auskommen und die ID-Daten Cloud-basiert verarbeiten, speichern und zur Verfügung stellen. Eine lückenlose und obendrein intrinsisch fälschungssichere Identifikation und Rückverfolgung bietet Anreize für Forstbetriebe respektive Waldbesitzer zur effizienteren, nachhaltigeren Bewirtschaftung des Waldes und trägt somit zur Holzmobilisierung bei.

Dem physischen Objekt Stamm bzw. Stammabschnitt wird durch die markerfreie Kennzeichnung zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt innerhalb der Prozesskette – direkt nach dem Fällen – ein digitaler Zwilling zugewiesen, der über die gesamte Wertschöpfungskette erhalten bleibt und jederzeit zur Bedienung unterschiedlichster Informationsbedürfnisse (Standort, Eigentümer, Zeitpunkt der Fällung, Logistik, Weiterverarbeitung etc.) herangezogen werden kann. Um eine zuverlässige Prognose für die Qualität des produzierten Schnittholzes zu ermöglichen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder gewährleisten zu können, ist eine eindeutige Zuordnung von Holzqualität, Baumstamm und Wuchsort notwendig.

Es wird exemplarisch eine vernetzte Plattform »Holz Cloud« aufgebaut, in der die Daten gespeichert werden und der Zugriff für die Akteure unter Berücksichtigung des Datenschutzes geregelt wird. Um Gebiete ohne mobilen Internetempfang nicht von der Nutzung des Verfahrens auszuschließen, soll evaluiert werden, inwiefern Teile der Holz Cloud zeitweise lokal auf den Identifikationssystemen zur späteren Synchronisation zwischengespeichert werden können. Dies ist nur möglich, da der Ansatz darauf basiert, die zur individuellen Kennung notwendige Datenmenge stark zu reduzieren.

Der besondere Charme des Verfahrens für die spätere Akzeptanz und Verbreitung besteht somit darin, dass etablierte Verfahren zur Datenerhebung nicht ersetzt sondern ergänzt werden sollen.

Das Verfahren stellt damit eine optimale digitale Schnittstelle zwischen den teilweise mit großem Aufwand lokal generierten Daten dar. Diese können infolge von vielen genutzt und ausgewertet werden, was darüber hinaus neue, digitale Geschäftsmodelle erschließt.